Vereinstag ganz anders – aber trotzdem ein voller Erfolg

Den kompletten Mai hindurch und auch noch am verlängerten Wochenende über Fronleichnam hatten die Mitglieder des TV Eintracht und alle Interessenten die Möglichkeit, sich auf eine Wanderung durch die Geschichte des Turnvereins Eintracht und Brambauers zu begeben. Hier nun die Lösungen der Aufgaben und nochmal die Wegbeschreibung/Aufgaben für all diejenigen, die die Strecke noch einmal abgehen möchten. Dazu Fotos unserer Mitglieder zu den verschiedenen Stationen und natürlich Familienfotos.

Allein bzw. nur mit der Familie unterwegs:

An Himmelfahrt allein unterwegs – ohne Turnverein, das gab es schon lange nicht mehr. Also auf in ein Stück Geschichte des Vereins und Brambauers. Los ging es, wie auf der Homepage des Vereins vorgeschlagen, an der Turnhalle. Gleich mit Blick auf die schönen Fassaden gegenüber.

 

 

 

Station 1: Die Stadtschänke

Es gibt ihn also noch, den Ort, an dem der TV Eintracht vor über 100 Jahren gegründet wurde. Der Name ist auch erhalten geblieben. Nach Informationen von Herrn Joachims und Herrn Eschner als Gemeindegasthaus eröffnet, das heißt, es wurde von der Gemeinde betrieben. Heute kostet hier eine Cola 1,80 €, damals wurde mit Mark (auch Goldmark, die seit Reichsgründung 1871 einheitliche Währung in Deutschland, allerdings wurde sie mit Beginn des 1. Weltkriegs abgelöst und dann kam die Inflation ins Spiel) bezahlt und Cola gab es nicht. Am besten hat uns das Foto der jungen Dame gefallen, die zeigt, wo die Lösung zu finden ist:

 

Station 2: Ferige
Schon wieder ein Gasthaus, allerdings existiert es nicht mehr. Man traf sich hier einmal im Monat zur Mitgliederversammlung, natürlich auch nach den Spielen der Faust- und Schlagballmannschaften und mit gemütlichem Beisammensein.

Folgt man dem Weg, kommt man wohl am ehemaligen Saal vorbei und wenn man lange genug die alten Protokolle gelesen hat, kommt es einem fast so vor, als höre man die Mitglieder aus jenen Zeiten feiern. Etwas weiter gab es früher einen Sportplatz, auf dem der BV Brambauer Fußball gespielt hat. Die älteren werden sich noch an ihn erinnern.

 

Der weitere Weg führt ins Grüne, sofort wird es still und man hört nur noch die Vögel.

Wer war nun dieser Heinrich Ferige, nach dem man sogar eine Straße benannt hat. Man erfährt es an der Einmündung zur Brechtener Straße, Heinrich Ferige (1860 – 1938) war Landwirt und stiftete das Grundstück, auf dem das Brambauer Krankenhaus gebaut wurde. Dazu muss man vielleicht noch wissen, dass das Krankenhaus sich damals aber an einer anderen Stelle befand und das heutige Krankenhaus früher Amtssitz war.

 

Station 3: Volkspark Brambauer
Hier lohnt sich ein genauerer Blick. Zunächst natürlich das Familienfoto am Teich:

   

ob mit Hund unterwegs, den Lösungsbogen im Blick, oder festem Blick auf den Teich.

Und hier auch das etwas andere Familienfoto. Wir wollten schon weiter, da bewegte sich etwas im Teich und richtig, Frösche, kaum zu erkennen, so gut getarnt.

Der Park ist schön geworden und wird es immer noch. Ein dickes Lob an den „Freundeskreis Volkspark“.  Schade, dass es immer wieder Leute gibt, die etwas kaputt machen oder vermüllen. Weiter zum alten Sportplatz im Volkspark, den man auf früheren Luftbildaufnahmen gut erkennen kann. Heute muss man wissen, dass dies mal ein Sportplatz war. Da man 1914 noch nicht sofort in die Turnhalle durfte, begnügte man sich zunächst mit volkstümlichen Turnen, so wurde die Leichtathletik früher genannt, und spielte Faust- und Schlagball. Nach den Spielen ging es dann – wie schon erwähnt – zu Ferige.

Auf unserem weiteren Weg durch den Park, der durch seinen alten Baumbestand besticht, begleitet uns wieder Vogelgezwitscher und man hört das Hämmern eines Spechtes.

 

Station 4: Straßenüberquerung an der Elsa-Brändström-Straße
Ein Blick auf die Kirchturmuhr zeigt, dass ihr die Zeiger fehlen, zumindest auf dieser Seite der Uhr. Die Zeit scheint stehengeblieben.

Ein Stückchen weiter sieht man noch immer den Kirchturm und gleichzeitig die Gärten der Zechenhäuser an der Elsa-Brändström-Straße.

 

Station 5 und 6: Das Zechengelände und die Überreste eines Kühlturms
Man betritt es auf Höhe des Bolzplatzes, überall blühen auf der Wiese Löwenzahn und Gänseblümchen, denn wegen Corona sind die Bolzplätze gesperrt und die Natur kann aufblühen.

Insgesamt vier Tore stehen hier. Man kommt zudem an der Protegohaube vom ehemaligen Schacht I vorbei.

Es beginnt zu nieseln, das hatte gefehlt, denn meistens regnet es an unserem Vereinstag.
Zum Glück hört es aber schnell wieder auf. Der nächste Abstecher geht zum alten Kühlturm.

Die Überreste vom Kühlturm bieten eine ungewöhnliche Fotokulisse. Die nächsten Fotos entstehen.

   

Wenn man genau hinschaut entdeckt man Überbleibsel aus der Zechenzeit von Brambauer. An denen lässt sich wunderbar toben und alles mit ganz viel Abstand.

Durch das Abteufen des ersten Kohlenschachtes wurde um 1900 aus einem kleinen Ort, der aus verstreut liegenden Höfen und Kotten bestand ein aufstrebender Bergbauort. Auf dem ehemaligen Zechengelände hat sich neue Industrie angesiedelt. Also durchaus ein geschichtsträchtiger Ort, den wir durchqueren. Es geht weiter entlang der Seilbahntrasse, hier wurde früher die Kohle in ca. 10 Meter Höhe von einer Schachtanlage zur anderen transportiert. Man kann dies auf alten Bildern sehen.
An der Wittekindschule machen wir eine kurze Pause, eigentlich der „unangenehmste“ Platz unseres Weges. Alte Plastiktüten, die Reste von Sonnenblumenkernen und leere Getränkedosen liegen herum. Wäre schön, wenn jeder seinen Müll ordnungsgemäß entsorgen würde. Der Blick zurück auf den Kirchturm der Herz-Jesu-Kirche entschädigt ein bisschen. Man könnte meinen, Frühling in Italien.

 

Station 7: Am Subeck
Die Kleingartenanlage „Am Subeck“, hier beginnen und enden in normalen Jahren die Vereinstage des TV Eintracht, die Station war freiwillig.

 

Station 8 und 9: Sportplatz und Bürgerhaus
Sportplatz an der Wittekindstraße? Es ist so lange her, dass sich kaum noch jemand erinnert, es gab ihn trotzdem und es war der Sportplatz des TV Eintracht. Hier wurde wie oben erwähnt volkstümliches Turnen betrieben, Faustball, Schlagball und Handball gespielt. Die Handballabteilung und die Turnabteilung trennten sich 1953 und die Handballer wurden zum VfL Brambauer. Jetzt steht hier ein Haus, in dem früher mal das Amt untergebracht war und daneben liegt ein Spielplatz, zumindest die Kinder können also immer noch aktiv sein.

Aufgabe war es, ein Foto zu machen; entweder vom Spielplatz oder vom Bürgerhaus, das auch zu Brambauer und zum TV Eintracht gehört. Früher als Schlabs oder auch Paulus bekannt, wurde hier zum Beispiel das 75-jährige Bestehen gefeiert. Es gab sogar Übungsstunden, die im Saal abgehalten wurden und das ist noch gar nicht so lange her.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bevor es zum Ausgangs- und Endpunkt geht, kommt man an der Kreuzung Wittekindstraße/Friedhofstraße vorbei, auch wieder eine Stelle mit Geschichte. Früher wurden hier die Mailäufe gestartet. Dabei traten die Brambauer Vereine im Staffellauf gegeneinander an und auch der TV Eintracht war in den 50er Jahren siegreich. Die Läufe gingen durch die abgesperrten Straßen Brambauers, später wurden sie ins Stadion verlegt.

 

Station 10: Turnhalle an der Moltkeschule
Heute heißt sie Profilschule, aber zur Gründungszeit des TV Eintracht war ihr Name Moltkeschule und nicht nur der Name hat sich geändert, aber davon ein anderes Mal. Mittlerweile hält der TV Eintracht in der dritten Turnhalle, die hier an der Friedhofstraße fertiggestellt wurde, seine Übungsstunden ab. Auf dem Bild sieht man links die erste Turnhalle.

Wir sind am Ziel angekommen, hatten eine Menge Spaß und hoffen, dass es im nächsten Jahr doch wieder gemeinsam auf Wanderung und Radtour geht. Vor allem das Grillen und Zusammensitzen bei Kaffee und Kuchen hat gefehlt.

Ein ganz besonderer Dank an all diejenigen, die mit ihren Bildern den Artikel möglich gemacht haben.

Halten sie Abstand und bleiben Sie gesund, damit wir bald wieder gemeinsam in die Halle dürfen.